Die Gesichter hinter der Feuerwehr I

“Ich hab mir schon Gedanken darüber gemacht”, erzählt die 22-jährige Viktoria Heigl aus St. Leonhard am Wald, als sie sich vor sechs Jahren für den Beitritt bei der Freiwilligen Feuerwehr entschieden hat. Soziales Engagement und Mitmenschen zu helfen stand für die JUS-Studentin im Vordergrund: “Bei den breit gefächerten Tätigkeiten der Feuerwehren kommt es gar nicht so auf die handwerklichen Fähigkeiten an, für jeden gibt’s die richtige Arbeit.”

“Erfreulich ist es, dass eine Frau es wagte unserer Feuerwehr beizutreten, die bei Einsätzen und bei allen anderen Tätigkeiten voll mit dabei ist”, fügt ihr Kamerad Alois Egger hinzu. Alois selbst ist bereits seit 1959 bei der Feuerwehr, mittlerweile im verdienten Ruhestand, der sogenannten Reserve. Nicht ohne Stolz erzählt er von der Entwicklung der Feuerwehr St. Leonhard: vom Zeughaus Neu- und später Zubau, vom Ankauf von Feuerwehrfahrzeugen. Aber auch von schlechten Zeiten weiß der Reservist zu berichten: “Wir mussten 1975 zu dritt bürgen, damit wir das Zelt für das bekannte Zeltfest Putzmühle ankaufen konnten. Gottseidank wurde der Mut von damals belohnt.” In seiner langjährigen Tätigkeit gab es auch sehr prägende Einsätze: “Bei der Alarmierung >>Kind in Grube gestürzt<< geht man ja vom schlimmsten aus, glücklicherweise ists gut ausgegangen.”

v.l.n.r.: Viktoria Heigl, Oliver Sorgner, Roland Ekker, Alois Egger
v.l.n.r.: Viktoria Heigl, Oliver Sorgner, Roland Ekker, Alois Egger

Gut ausgegangen ist für Roland Ekker auch die LKW-Führerscheinprüfung vor drei Jahren: “Mit 54 Jahren hab ich noch den Schein für die Feuerwehr gemacht.” In Kogelsbach geboren und aufgewachsen konnte der schon als Bub Feuerwehrbegeisterte seinen 15. Geburtstag kaum erwarten. Durch berufliche und familiäre Veränderungen zog es Roland nach Waidhofen: “Ich wurde hier in Waidhofen bei der Feuerwehr super aufgenommen und durch meinen Ehrgeiz und tolle Ausbildung stieg ich recht schnell zum Gruppenkommandanten auf.” Heute ist er Zeugmeister bei der Freiwilligen Feuerwehr Waidhofen/Ybbs-Stadt und erzählt stolz von seinen Erlebnissen: “Im Korb der Drehleiter zu stehen, wenns unterhalb brennt, das ist schon irgendwie beeindruckend.”

Von seinem Bruder zur Feuerwehrjugend mitgenommen wurde Oliver Sorgner: “Ich kam im Winter, der ja eigentlich mehr von Theorie geprägt ist, dazu und fand das schon toll, der Sommer und somit die Übungen draußen waren großartig.” Nach der HTL-Matura beschloss Oliver sein Hobby zumindest für neun Monate zum Beruf zu machen und leistete seinen Zivildienst bei der Freiwilligen Feuerwehr Pöchlarn. Als Kraftfahrer und Gruppenkommandant ist sich der 23-jährige seiner Verantwortung voll bewusst: “Ich möchte den Menschen helfen, das geht aber nur, wenn alle Einsatzkräfte sicher am Einsatzort eintreffen.”

Dass es immer wieder Höhen und Tiefen gibt, da sind sich alle vier einig. Was sie aber auch in schlechten Zeiten nie vergessen haben: Menschen zu helfen, die in Not sind.

Lernen Sie die Gesichter hinter Ihrer Feuerwehr kennen: FEUERWEHRACTIONDAY am 28. September 2014.